Nicht selten kommt man in einem Coaching zu dem Punkt, bei dem eine Kränkung eine wesentliche Rolle spielt.
Ob sie nun bewusst oder unbewusst ausgelöst wurde, eine Kränkung kann sehr schmerzhaft sein und Gefühle in uns wachrufen, von denen wir nicht glauben wollen, dass sie auch in uns schlummern.
Es muss nicht ein rüder Umgangston oder eine gezielte Provokation sein, um die Kränkung auszulösen; manchmal ist es ein unbedachtes Wort, ein unserer Meinung nach unfaires Feedback, eine unangebrachte Bemerkung vor anderen in einem wichtigen Meeting – und schon fühlt man sich so, wie man sich nicht fühlen möchte: nicht o. k. und der inneren Souveränität beraubt.
Anstatt die Kränkung zu „nähren“, machen es Lösungs-Profis anders: sie reflektieren die Situation und beginnen, bei sich selbst die innere Ordnung wieder herzustellen, in dem sie zunächst einmal auf räumliche und zeitliche Distanz gehen (das ist was anderes als ein Beziehungsabbruch). Dabei fragen sie sich …
Sie entscheiden sich für das Motto „Gelassenheit hat mit lassen zu tun“, trennen sich vom Überflüssigen (z. B. der Hyperaktivität) und denken sich: „Das beeindruckt mich nicht!“ Aktiv und lösungsorientiert bereiten sie eine kluge Strategie vor:
Darauf folgt das entschlossene Handeln: mit dem Blick auf das Wesentliche zeigen sie Präsenz und treten nach ihrem „Downsizing“ in die konstruktive Auseinandersetzung, die natürlich sehr gut vorbereitet ist.
Ich habe in meinen Coachings immer wieder erfahren dürfen, wie wohltuend die Lösungsorientierung aus der Ecke der Kränkung heraushilft. Mit einem Sparringspartner tut man sich viel leichter, auf Distanz zum Geschehen und den Weg der Klärung & Lösung zu gehen. Coaching ist dafür das perfekte Setting!
Viel von meinem Know-how im lösungsorientierten Umgang mit Kränkungen habe ich von Bärbel Wardetzki, aus ihren Seminaren und aus ihrer Literatur. U. a. aus Bärbel Wardetzki: Kränkung am Arbeitsplatz. Kösel-Verlag.